Robinie
USA, Südosten; weltweit kultiviert, vor allem in Südosteuropa.
Splint weiß bis hellgelblich und bei älteren Bäumen sehr schmal; Kernholz im frischen Zustand gelblicholiv bis hellbraun, unter Lichteinfluß nachdunkelnd zu goldbraun oder hell lederbraun. Poren im Frühholz grob und ringförmig angeordnet (ringporig) und in helles Speichergewebe eingebettet, tangential als markante helle Fladern und radial als lichte, feine Streifen das Holzbild bestimmend; stark verthyllt. Spätholzporen deutlich kleiner, teils einzeln, teils in kleinen Nestern angeordnet und durch helles Speichergewebe z.T. zu kurzen, welligen tangentialen bis diagonalen Gruppen verbunden.
Rundholz: Durchmesser ab 0,2 bis 0,4 m (max. 0,6 m); Längen im Mittel um 2,0 m, aufwärts bis 4 m. Schnittholz: In kleinen Dimensionen als Rohlinge für Möbelteile,
Parkettfriese sowie für Werkzeugstiele; in größeren Abmessungen (selten) für konstruktive Aufgaben im Innen- und Außenbau. Sonstiges: Vereinzelt als Messerfurniere.
- darrtrocken: 660 - 790 kg/cbm
Druckfestigkeit: 55-75 N/mm2
Biegefestigkeit: 120-160 N/mm2
Schlagbiegefestigkeit: 110-220 kJ/m2
lufttrocken (12-15% Luftfeuchte)
Außenbehandlung: Eine Behandlung mit Transparent- oder Klarlacken läßt sich mit Anstrichmitteln auf Alkyd- oder Epoxid-harzbasis (letztere nach Grundierung mit DDLack) durchführen. Sie ist angezeigt bei Holzteilen, die keinem Schlagregen und keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. - Zum Schutz gegen starkes Sonnenlicht haben sich Lasuranstriche mit UV-Licht absorbierenden bzw. reflektierenden Pigmenten gut bewährt. Zu empfehlen sind mehrfache Anstriche mit abschließender Dickschichtlasur. Decklackierung oder -anstriche auf Alkydharz- oder Dispersionsbasis sind möglich, lassen aber die ansprechende Maserung und Farbe von Robinienholz nicht zur Geltung kommen. Unbehandelte Flächen vergrauen bei Bewitterung. Innenbehandlung: Beizen, Mattierungen, Lacke oder Flüssigwachse können problemlos verwendet werden. Für stark beanspruchte Flächen (z. B. Fußböden) sind reine DDLacke geeignet, die jedoch eine Holzfeuchte von unter 12% voraussetzen.
Robinienholz steht derzeit kaum in größeren Partien zur Verfügung. Zudem sind längere geradwüchsige, ausreichend stark dimensionierte Abschnitte selten. Soweit es Wuchsqualität und die verfügbaren Abmessungen erlauben, ist es aufgrund der guten Eigenschaften (Festigkeit, Verarbeitbarkeit, Stehvermögen natürliche Dauerhaftigkeit) ein vielseitig einsetzbares Holz. Im Außenbereich eignet es sich allgemein als Konstruktionsholz (bei größeren Abmessungen verleimt) im Garten- und Landschaftsbau sowie für Fahrzeugaufbauten, Türen und Fenster, Tore, Zäune u. a. Im Innenbereich kann es fürTreppen, Parkett sowie Klein- und Sitzmöbel eingesetztwerden.-Dank seiner hohen dynamischen Beanspruchbarkeit eignet sich Robinie besonders für hochwertige Werkzeugstiele sowie für Turn- und Sportgeräte. Beider Verwendung als Biegeholz ist Robinie ähnlich hoch einzustufen wie Esche und Buche. Weiterhin wird das Holz in der Landwirtschaft und im Obstbau als Zaun- bzw. Stützpfähle, seltener in traditionellen Bereichen wie Stellmacherei und Bergbau (Grubenholz) verarbeitet. - Die Herstellung von Furnieren ist grundsätzlich möglich, erfolgtaberwegen des geringen Aufkommens qualitativ hochwertiger Stämme nur selten.
Wegen des hohen Anteils an anders nicht verwertbaren kleinen Dimensionen wird Robinie (in Ungarn) noch überwiegend als Rohstoff für die Zellstoff-, Span- und Faserplattenfertigung sowie als Brennholz verwendet.
Austauschhölzer: Als Vollholz vor allem bei der Herstellung von Werkzeugstielen und Sportgeräten im Austausch für Esche und Hickory; in geringerem Maße auch im konstruktiven Bereich (Innen- und Außenbau) im Austausch für Afzelia , Eiche , Teak zu verwenden.
Anmerkungen: Robinie ist Hölzern der nicht verwandten Gattungen Morus (Maulbeere) und Maclura (Osage orange) sowie den nahe verwandten Gattungen Gleditsia (Honey locust) und Gymnocladus (Kentucky coffee tree) ähnlich und kann mit diesen verwechselt werden.
Dahms, K.-G.: Nordamerikanische Exporthölzer - DRW Verlag Stuttgart, 1991. Göhre, K. Die Robinie und ihr Holz - Deutscher Bauernverlag Berlin, 1952. Gottwald, H.: Handelshölzer - F. Holzmann Verlag Hamburg, 1958.
Grosser, D.: Merkblatt No.21, Robinie -CMA Bonn und AG Holz, Düsseldorf o.J. Molnar, S.: Forschungsergebnisse über die Untersuchung der Holzeigenschaften von Robinia pseudoacacia - Acta Facultas Ligniensis, Sopron, 1989.
Noack, D. & E. Schwab: Quell- und Schwindmaße von Robinie - Holz als Roh- u. Werkst. (1988), p. 316.